Tierische Tage

In Skandinavien muss man nicht in den Zoo, um Tiere beobachten zu können. Innerhalb weniger Stunden habe ich am Straßenrand der E45 zwischen Vilhelmina und Jokkmokk (beide Schweden) in Lappland eine ganze Menge Tiere entdeckt. Und sie haben die Geduld abzuwarten, bis ich umgedreht habe und zu ihnen komme.

Und heute im Abisko Nationalpark hab ich Lemminge gesehen, die allerdings zu schnell für die Kamera waren, und ein Pärchen Greifvögel, das lautstark vor den Wanderern gewarnt hat!Greifer 2

Umzug

Angenommen Audi will sich in Ingolstadt erweitern, doch der Platz auf dem eigenen Gelände reicht nicht mehr. Audi gedenkt deshalb die halbe Innenstadt umzusiedeln. Rathaus, Theater, das Münster, einige historische Gebäude – dazu einige tausend Bürger und ihre Häuser. Na klar macht die Stadt da mit, denn ohne Audi wäre sie ja nichts!

Vermutlich übersteigt diese Idee unsere Vorstellungskraft. Nicht so in Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens auf einer Fläche halb so groß wie die Niederlande. Mit dem kleinen Problem dass der größte Teil der Stadtfläche Natur ist und genau dort, wo die Minengesellschaft LKAB ihr Eisenerz abbaut, der Stadtkern liegt. Deshalb hat LKAB, ohne die es die Stadt wohl gar nicht gäbe, den Wunsch geäußert, den Stadtkern umzusiedeln, um noch weiter Eisenerz abbauen zu können. Klar: ohne die LKAB und das Eisenerz wäre Kiruna allenfalls ein Nest. Also haben die Stadt und der staatliche Konzern einen Vertrag geschlossen. Alles was auf dem Foto und dem Plan innerhalb der roten Linie liegt, wird umgesiedelt. Rathaus, Kirche, Krankenhaus, 6000 Menschen und ihre Häuser. Das soll eine Menge Geld kosten – bis zu 24 Milliarden Schwedische Kronen!

 

Das Projekt hat schon begonnen. Eine neue Eisenbahnlinie wurde gebaut, Architektenwettbewerbe ausgeschrieben und abgeschlossen. Im neuen Stadtzentrum soll bereits ab 2017 das neue Rathaus mit dem Turm des alten Stadthauses stehen, der eine Art Wahrzeichen von Kiruna ist.

Kiruna begrüßt mich heute mit freundlichem Wetter und angenehmen Temperaturen. Das war nicht immer so. Danach geht es weiter Richtung Abisko Nationalpark.

On the road

Meine Reiseroute kennt jetzt nur noch eine Richtung: nordwärts. Zunächst fahre ich über die Olympiastadt Lillehammer (Winter 1994) Richtung Roros – einer alten Bergbau-Stadt, die 1977 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, kurz nachdem der Bergbau hier endete. Genauere Infos zur Stadt von unserem Besuch 2010 gibt es hier nachzulesen: Ein Traum von einer Stadt

Auf dem Weg nach Roros vorbei an der Stabkirche von Ringebu und über das gleichnamige Fjell vorbei am Rondane-Nationalpark. Ich bin überrascht über diese spektakuläre Landschaft schon im Süden Norwegens. Ich sehe Schneefelder, bis in den Juni hinein gibt es hier Schnee und es würde bei der Wetterlage auch nicht wundern, wenn es schon wieder schneien würde. Schwitzen wie zuhause ist hier nicht. Aber wer Skandinavien kennt, den wundert das auch nicht. Nach einer langen Regennacht in Roros kommt am Vormittag die Sonne raus. Immer wieder spitzt sie durch und immer wieder … seht selbst!

Ich nähere mich nun Lappland und überquere die Grenze nach Schweden. Die Stadt Vilhelmina, Jokkmokk und schließlich Kiruna sind meine nächsten Ziele … demnächst mehr; tierische Begegnungen!

Auf nach Norwegen

Mittlerweile bin ich gut in Norwegen angekommen! Die Fährverbindung von Kopenhagen nach Oslo mit der „Pearl Seaways“ kann ich nur empfehlen. In beiden Städten sind die Fährhäfen sehr zentral gelegen, so dass man von dort aus auch direkt die beiden Hauptstädte erkunden kann. In Kopenhagen kann man zur kleinen Meerjungfrau laufen, sind gerade mal eineinhalb Kilometer. 17 Stunden Überfahrt zu einem sehr vernünftigen Preis auf einer ordentlichen Fähre, was will man mehr. Nach einer kleinen Radtour durch Kopenhagen ging es dann gleich weiter in den Norden. Soviel sei schon mal verraten – schwitzen muss ich nicht!