Island – außergewöhnlich anders

Island und die Isländer sind außergewöhnlich anders – vielleicht lassen sich dieses außergewöhnliche Land und seine Menschen am besten so beschreiben. Und natürlich wird diese Verkürzung Island nicht gerecht – der spektakulären Landschaft, den freundlichen, aufgeschlossenen und doch eigenen Menschen, dem wechselhaften windigen Wetter, den tausenden von Islandpferden, die dem Wind trotzen und der modernen, trendigen nördlichsten Hauptstadt der Welt – Reykjavik. Die etwas abgedroschenen Superlative, verzeiht, sie fließen einfach so in die Tastatur und sind wahr.

https://youtu.be/lUpSBZ0Dubw

Wir haben uns auf Expedition in dieses außergewöhnliche Land begeben. Zum Jahreswechsel 2018/19 im isländischen Winter besuchen wir die Hauptstadt Reykjavik und die phantastische Halbinsel Snæfellsness. Dort sind wir drei Autostunden von der Hauptstadt entfernt am Westende von Island im Nationalpark Snæfellsjökull. Es ist unser Freund und Maler Peter Lang, der uns hierher gebracht hat. Wir haben ihn bereits früher begleitet (https://bild-schoen-medien.de/ein-mal-sommer-in-den-bergen). Jetzt ist er wieder einmal für mehrere Monate im Ort Hellissandur zum Malen. Gemeinsam mit ihm sind wir unter anderem auf den Spuren der Polarlichter. Dazu folgt ein eigener Eintrag.

Unser Ziel: die Halbinsel Snæfellsness

Die Halbinsel Snæfellsness ragt wie ein ausgestreckter Finger (auf der Karte oben links, unten links liegt Reykjavik) vom isländischen Festland in Richtung Westen und zeigt auf Grönland, das nur 300 Kilometer entfernt ist. Snæfellsness bietet nahezu alles, was Island ausmacht; Berge, Wasserfälle, Strände, unendliche Weiten,  Mystik, Lavafelder und einen erloschenen Vulkan. Snæfellsjökull heißt er, 1446 m hoch, von einem Gletscher bedeckt und von jeder Seite bietet er faszinierende Einblicke. Und er ist weltbekannt – dank dem Autor Jules Verne, der in seinem Roman „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ den Hamburger Professor Lidenbrock durch den Krater des Snæfellsjökull ins Erdinnere hinunter steigen lässt.

Was gibt es hier nicht alles zu entdecken: den Snæfellsjökull und die ihn umgebenden Berge. Wir wandern auf den Berg Búrfell am Rande des Nationalparks. Von dort hat man einen guten Blick auf die Berge und das Meer.

Die Kraft des Meeres und Wasserfälle

Der Strand von Djúpalónssandur begeistert uns – übersäht von schwarzen glatten Kieselsteinen und von stürmischer Brandung umtost. Wer hier dem Meer zu nahe kommt, der hat keine Chance. Von der Kraft des Meeres erzählen rostige Eisenteile auf dem Strand – Kulturgut, das man nicht mitnehmen darf. Sie stammen von einem britischen Fischer-Trawler, der hier 1948 bei stürmischer See gestrandet ist. Nur wenige Seeleute überlebten.

Spannend auch die Strände im Süden und die im Norden zwischen Olafsvik und Grundarfjörður. Bei Grundarfjörður steht der markante Berg Kirkjufell, der spitz aufragt. Und gleich daneben der gleichnamige Wasserfall, der Kirkjufellsfoss. Überhaupt die Wasserfälle – der Svöðufoss in der Nähe unserer Unterkunft bei Hellissandur begeistert uns. Wasserläufe überall, bei unserer Wanderung auf den Búrfell sehen wir aus der Höhe wie sie das Land durchpflügen. Und die Drohne liefert spannende Bilder von den Wasserläufen. Freilich sind sie oft auch ein schwer zu überwindendes Hindernis.

Schräge Isländer

Dazu die Isländer. Wir erleben ein freundliches Volk, aufstrebend, wohlhabend und selbstbewusst. Mitunter für uns ein bisschen schräg: an Silvester beobachten wir in der Hauptstadt einen Volkslauf, bei dem die Teilnehmer verkleidet als Biene Maya oder Indianer mitlaufen. Am Silvesterabend entzünden die Bürger von Rif/Hellisandur ein riesiges Feuer aus 3000 Paletten. Und das Rescue-Team brennt dazu ein großes Feuerwerk ab. Wer ein privates Feuerwerk machen will, der kauft die Feuerwerkskörper bei der Feuerwehr! Ungewöhnlich empfinden wir den Brauch, die Friedhöfe mit bunten elektrischen Kreuzen zu schmücken.

Ein erfolgreiches Land. 350.000 Einwohner verkraften derzeit 2,5 Millionen Touristen pro Jahr. Die sind natürlich eine Einnahmequelle. Das Land ist – trotz hoher Preise – absolut eine Reise wert. Die Halbinsel Snæfellsness sei Euch wärmstens empfohlen.

Bevorzugte Reisezeit ist der Sommer, wenn es hier knapp unterhalb des Polarkreises gar nicht mehr dunkel wird. Doch auch der Winter hat seinen Reiz. Zum Jahreswechsel ist es am Tag mit Dämmerung ca. sechs Stunden lang hell.

Links

Eine gute und detaillierte Landkarte mit der Möglichkeit zwischen unterschiedlichen Ansichten umzuschalten:

https://en.ja.is/kort/?type=map

Das wechselhafte Wetter:

https://en.vedur.is/weather/forecasts/areas/

Wie auch wir kommen viele hierher, um das Polarlicht zu sehen. Die Vorhersage in Zusammenhang mit dem Wetter, denn natürlich braucht es dafür einen klaren Himmel:

https://en.vedur.is/weather/forecasts/aurora/

Und die Vorhersage für die Polarlichter, die Aurora Borealis von der Universität Alaska:

https://www.gi.alaska.edu/monitors/aurora-forecast

Und offizielle Reiseempfehlungen:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/island-node/islandsicherheit/223400

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mehr Mut zum Nationalpark

Ein „begehbares Donau-Aquarium“ als Trostpreis für das vorläufige Aus für einen Donauauen-Nationalpark. Der Staatsregierung und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat der Mut zum großen Wurf gefehlt. Das ist bedauerlich, denn der Auwald mit seinem Artenreichtum hätte es verdient Nationalpark zu werden. Wer ihn kennt, der weiß, dass dieser einmalige Naturraum in Bayern den höchsten Schutz verdient hätte.

Legendenbildung

Zwei Legenden der Nationalpark-Gegner haben sich – vermutlich auch beim neuen Ministerpräsidenten – so sehr gefestigt, dass sie als Tatsachen angenommen wurden. Da ist zum einen der Hinweis, dass die Auwälder ja schon jetzt vielfältigen Schutz genießen – das ist nur ein Teil der Wahrheit, denn nach wie vor gibt es dort eine intensive Forstwirtschaft. Aus der Sicht der Eigentümer verständlich. Allerdings: nur wenn die Kernzone des Waldes ganz aus der Nutzung heraus genommen wird, könnte die Natur sich unbegrenzt entfalten.

Die zweite Legende – es seien noch so viele Fragen rund um den Nationalpark und die Einschränkungen offen. Auch das ist falsch, denn bereits jetzt gibt es Nationalparks und klare Regeln. Bei Reisen in bestehende Nationalparks haben die Mitglieder des Kreistags des Landkreis Neuburg-Schrobenhausen darauf klare und eindeutige Antworten bekommen. Und auch der Hinweis, dass der Nationalpark nicht die erforderliche Fläche von 10.000 Hektar erreicht hätte, ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn es gibt auch kleinere Nationalparks.

In der Kommunalpolitik in der Region gab es nicht viele Bekenntnisse zu einem Donauauen-Nationalpark. So fürchtete zum Beispiel der Neuburger Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) um die Entwicklungsmöglichkeiten seiner Kommune, wenn ein Nationalpark eingerichtet werden würde. So sagte Gmehling beim Besuch von Finanzminister Markus Söder im Dezember 2017 in Neuburg: „Wenn der Nationalpark auch nur in irgendeiner Art und Weise diese Planung für Donaubrücke und Ortsumfahrung beeinträchtigen würde, dann werde ich der Erste sein, der mit dem Schild vor der Tür steht und sagt „keinen Nationalpark für Neuburg“.

Mal angenommen unser Neuburger Oberbürgermeister hätte Söder nicht zum Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt empfangen, sondern wäre mit ihm an einem sonnigen Tag in den Auwald gegangen? Ob sie dann begriffen hätten, wie phantastisch unser Auwald ist? Ist freilich naiv, denn es geht ja bei Entscheidungen wie diesen gar nicht um die Natur.

Wir lernen daraus: eine Brücke und Straßenbau ist demnach wichtiger als die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen. Hinter Aussagen wie diesen steckt ein zentrales Missverständnis der Politik: Naturschutzgebiete und ein Nationalpark würden die Entwicklung einer Region bremsen. Das ist natürlich immer eine Frage der Perspektive: Wenn man die Aufwertung und Erhaltung der Lebensgrundlagen für die nachfolgenden Generationen als Wachstumsbremse ansieht, wird man Naturschutz ablehnen. Wenn man jedoch versteht, dass beim derzeitigen Wachstum die Region Ingolstadt überhitzt, dann denkt man anders über Naturschutz. Viele Kommunalpolitiker sind wohl informiert über die Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und die Einnahmesituation ihrer Kommune. Doch Wissen über die Zusammenhänge zwischen Artenvielfalt, Schutz der Natur und das Leben der nachfolgenden Generationen ist gering.

Daraus kann man zwei Folgerungen ziehen: Politiker sollten besser Bescheid wissen über die Zusammenhänge in der Natur. Und: die Politik sollte mehr Mut bei der Ausweisung von Nationalparks und Naturschutzgebieten haben. Der oberbayerische Raum ist übersäht von Gewerbegebieten und gewaltigen Straßenbauwerken. Doch beim Naturschutz gibt es noch viel Nachholbedarf. Die nachfolgenden Generationen werden es uns danken.

Donau-Aquarium

Immerhin hat Söder jetzt als Ersatz für den Nationalpark ein „begehbares Donau-Aquarium“ in Zusammenarbeit mit dem Haus im Moos ins Gespräch gebracht. Das ist weder Ersatz noch Trostpflaster. Denn mit Naturschutz hat ein Donau-Aquarium nichts zu tun, wie Ulrich Mayer vom Landesbund für Vogelschutz feststellt. „Die Artenvielfalt des Auwaldes ist wissenschaftlich bewiesen und im süddeutschen Raum einzigartig. Hier haben weit über 130 Brutvogelarten ihre Heimat. Ein Donau-Aquarium wird auch den dramatischen Rückgang der Donau-Flussfischarten nicht aufhalten.“

Und exklusiv ist es der bild-schön medienproduktion nun gelungen erste Eindrücke vom “begehbaren Donau-Aquarium” einzufangen:

https://youtu.be/TBi3f7ghHRk

 

Über Stock und Stein und hohe Wellen

Bei unserer Expedition in den hohen Norden im Sommer 2017 haben wir vor allem die schwedischen Nationalparks im Blick und – immer wieder – die Lofoten.

Die hohe Küste

Wieder einmal etwas Neues entdeckt in Schweden: das Weltkulturerbe Hohe Küste/Höga Kusten rund 500 km nördlich von Stockholm am Bottnischen Meerbusen. Weltkulturerbestätte. Im Zentrum der Nationalpark Skuleskogen – dort geht es im wahrsten Sinne des Wortes der Stock und Stein. Von der Eiszeit geformt, wächst die Küste jedes Jahr um einige Millimeter in die Höhe. Ein traumhafter Küstenabschnitt mit herrlichen Ein- und Ausblicken auf die Ostsee, mittendrin die Schlucht Slattdalsskrevan, in der ein Teil von Ronja Räubertochter verfilmt wurde. Unbedingt empfehlenswert, auch auf der Durchreise an der E4 in Richtung Lappland, Lofoten und Nordkapp.

Auf der Husky-Farm in Lappland

Wir sind einige Tage auf der Husky-Farm Veijejaur von Uschi und Steffen zu Gast, die hier schon seit 14 Jahren mit ihren Hunden leben. 49 Hunde haben sie, dazu noch den Gasthund Aiko – ein Sibirian Malamute – unsere Wanda ist von ihm besonders angetan … Wir genießen Lappland, riesige Wälder erkunden, Pilze sammeln, Feuer machen und Kanu fahren. Lappland ist das Siedlungsgebiet der Samen in Norwegen, Schweden, Finnland und Russland. Als „Laponia“ wurde das Land der Samen länderübergreifend zum Weltkulturerbe erklärt.

Wer Lappland kennenlernen will, im Sommer und im Winter, dem können wir die Husky Farm Veijejaur wärmstens empfehlen. Liebevolle Betreuung durch Uschi und Steffen, wunderbar gelegen, schöne Ferienwohnungen auf einem Hof inmitten von Wäldern!

Mit dem Kajak auf Trolltour

Wo die Berge ins Meer stürzen, da liegen die Lofoten – hoch im Norden von Norwegens Westküste. Sie gehören zu unseren Highlights im hohen Norden – auch wenn das mittlerweile viele andere Camper ebenso sehen.
Bei einer Kajaktour kommen wir den schroffen Bergen dieses Mal besonders nahe – mit Peter im Kajak. Der 40jährige stammt aus Henningsvaer, einem Fischerdorf auf den Lofoten. Er zeigt uns seine Heimat vom Kajak aus.

Lange war unsicher ob wir wirklich starten können. Denn an diesem Augusttag bläst ein kalter Nordwind. Doch Peter kennt das Eismeer rund um sein Heimatdorf und führt uns sicher durch die Gewässer, auch wenn wir dabei gleich zu Anfang ordentlich Wind und Wellen zu spüren bekommen. Später wird die See ruhiger und wir nähern uns einem steilen Bergmassiv. Peter erzählt uns von den Trollen, die einst in dieser Gegend lebten und den Menschen Angst machten. Doch zum Glück waren die Trolle nur nachts unterwegs, denn das Sonnenlicht bedeutete ihren Tod. 

Der Troll Vågakallen stieg einst nachts vom Berg herab, um zu fischen. Doch als er mit dem Boot unterwegs war, kam starker Wind auf und der Troll kämpfte gegen Wind und Wellen, um zum Land zurück zu kehren. Und als er gerade den Berg hinaufkletterte, um zu seiner Höhle zu gelangen, ging die Sonne auf. Und der Troll erstarrte zu Stein. Noch heute kann man ihn oben am Berg sehen – im Fels. Peter paddelt mit uns an die Stelle, an der wir ihn am besten sehen können. Und der ganze Berg trägt nun seinen Namen – der 942 m hohe Vågakallen.

Ein Troll – erstarrt zu Stein – und ein Troll, der mit seiner Axt einen Berg teilt und so den berühmten Trollfjord auf den Lofoten erschafft – die Trolle und Norwegen gehören zusammen. Wir haben dank Peter – mit norwegischem Vater und spanischer Mutter – die Lofoten von einer ganz neuen Seite kennengelernt. Und auch viel über das Leben auf den Inseln gelernt. Der Tourismus führt – mit allen Schattenseiten – zu einem Aufschwung auf den Lofoten. Geschäftstüchtige Menschen wie Peter erweitern das Angebot. Denn Peter hat festgestellt, dass die Menschen auf die Lofoten kommen, um einen aktiven Urlaub zu erleben. Jedoch droht der Erfolg die Inseln und ihre Bewohner fast zu ersticken; vor allem im Juli werden die Lofoten regelrecht von Touristen überschwemmt. Und auch wir haben es dieses Mal so voll wie noch nie erlebt. Und dennoch unsere Ausflüge genossen – an den herrlichen Selfjorden , den Strand von Utakleiv, den Aufstieg auf den Berg Hoven, nach Henningsvaer und auf unseren Lieblings-Campingplatz Sandsletta.

Kiruna – der Umzug hat begonnen

Eines der spektakulärsten Projekte Skandinaviens beobachten wir alle paar Jahre in Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens. Die größte Eisenerzgrube der Welt ist Fluch und Segen zugleich für die Stadt. Denn weil die Grube sich immer weiter unter die Stadt gräbt, muss das Stadtzentrum mit Rathaus, Kirche, Geschäften und tausenden Wohnungen umgesiedelt werden. Der neue Bahnhof ist bereits in Betrieb, der alte wird derzeit abgerissen. Auch der Umzug einiger historischer Holzhäuser wird vorbereitet und das neue Kulturhaus ist im neuen Stadtzentrum fast fertig gebaut. Spektakulär und ein großer Eingriff in das Leben der Menschen, Die Kosten für den Umzug trägt die Grubengesellschaft LKAB.

Herbstsommer in Laponia

Der Herbstsommer ist eingezogen. So nennen die Samen in Lappland den August. Sie teilen das Jahr in acht Jahreszeiten, die sich stark an der Natur orientieren. Dieses Jahr ist der Herbstsommer überraschend kühl.
Auf unserem Heimweg besuchen wir noch einmal mehrere Nationalparks im Gebiet der Samen und des Weltkulturerbes Laponia. Immer wieder beeindruckend ist der Nationalpark Abisko zwischen Narvik (Norwegen) und Kiruna (Schweden). Für mich gehört der Landweg von den Lofoten nordöstlich Richtung norwegisch-schwedischer Grenze, über Abisko nach Kiruna zu den spannendsten Strecken Skandinaviens.
Schließlich besuchen wir noch den abgelegenen und einsamen Nationalpark Stora Sjöfallet. Dort gibt es das Welterbe-Zentrum „Laponia“, das erst vor drei Jahren an einem abgelegenen Ort im Nationalpark eröffnet hat. Hier wird von den Samen und ihrem Lebensraum erzählt: „Es wird gesagt, dass man zu einem Stein sprechen soll, wenn es einem nicht gut geht. Rede – und der Stein wird Dir zuhören. Vertrau ihm. Er wird nicht urteilen, er wird nicht kritisieren. Finde Deinen eigenen Stein. Du wirst es spüren, wenn Du ihn gefunden hast.“

 

Hommage an den Auwald

Die Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt sind ein Glücksfall. Vor wenigen Jahren wurden sie wieder zum Leben erweckt, weil durch so genannte “Ausleitungsbauwerke” viel Wasser aus der Donau in den Auwald geleitet werden kann – immer dann wenn, wie in den letzten Wochen, die Donau Hochwasser führt. So haben wir in Neuburg ein Naturparadies geschenkt bekommen. Wenn ich in den weitläufigen Auwald gehe, dann finde ich dort mein Stück Schweden vor der Haustür. Unberührte Natur, ungezählte Motive. Mehrfach habe ich über den Auwald berichtet. So auch in diesen Tagen zum 10. Geburtstag des Aueninstituts:

“Die Wissenschaftler des Instituts begleiten die Entwicklung der Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt. Das Aueninstitut ist aus einer Kooperation zwischen dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt entstanden. Am Freitag und Samstag (24./25.06.16) wird das Jubiläum mit einem offiziellen Festakt, Exkursionen in den Auwald und einem Fest für die Bürger gefeiert.

Unser Beitrag in der Abendschau:

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau-der-sueden/tag-der-donau-102.html

Gegründet wurde das Aueninstitut im Schloss Grünau bei Neuburg, um die so genannte Dynamisierung der Donauauen wissenschaftlich zu begleiten. Einst hatte der Mensch durch die Begradigung der Donau und den Bau von Deichen den wertvollen Auwald von der Wasserzufuhr weitgehend abgeschnitten. Für rund sieben Millionen Euro wurden deshalb unter anderem so genannte Ausleitungsbauwerke an der Donau errichtet, mit denen bei Hochwasser der Auwald ökologisch geflutet werden kann. Seit der Einweihung der Bauwerke 2010 wurde der Auwald 15 mal gezielt geflutet, zuletzt bei dem zurückliegenden Hochwasser der Donau. Charakteristisch für Auwälder ist der im Jahresverlauf wechselnde Wasserstand. 

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Unter der Leitung von Prof. Bernd Cyffka vom Lehrstuhl für Angewandte Physische Geographie erforschen die Wissenschaftler wie sich Landschaft, Flora und Fauna durch die ökologischen Flutungen verändern. So haben sich seltene Rote-Liste-Arten wie Wasserfenchel oder Schlammling wieder in den Auen ausgebreitet. Baumarten, die im Auwald nicht heimisch sind, sterben durch den hohen Wasserstand ab. Das ist von den Wissenschaftlern gewollt, denn so entsteht Totholz in dem Spechte, Fledermäuse und Insekten heimisch werden. Auch die Fische sind in den Auwald und seine Gräben zurückgekehrt. Charakteristisch ist laut Prof Cyffka der wechselnde Wasserstand, die so genannte Auendynamik. In den so genannten Wechselwasserzonen gibt es an Hängen Erosion. Für Eisvogel und Uferschwalbe entstehen neue Brutmöglichkeiten. Die Forschungen gehen auch in Zukunft weiter, denn manche Veränderungsprozesse im Auwald dauern sehr lang.”

Und einige Impressionen vom illuminierten Auwald 2015:

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