Kein “Top Gun” – mit der Luftwaffe im Baltikum

Es ist der 29. Februar 2024. Der Tag an dem Putin in seiner Rede an die Nation wieder einmal den Westen warnt und der NATO die Schuld für seinen Krieg gibt. Am gleichen Tag um die Mittagszeit starten rund 200 Kilometer von der russischen Grenze entfernt in Lettland zum ersten Mal zwei Eurofighter der deutschen Luftwaffe aus Neuburg an der Donau zu einem Kontrollflug in den grauen Himmel. Neun Monate lang werden Soldatinnen und Soldaten vom Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg den Luftraum über dem Baltikum überwachen. 


Deutsche Kampfflugzeuge über dem Baltikum! „Show forces“ sagen die Militärs dazu – ein Kräftespiel am Himmel. Und ich bin mit meiner ausführlichen Berichterstattung für den Bayerischen Rundfunk automatisch ein Teil davon. Ein Soldat erzählt uns, dass einer meiner Beiträge in russischen Medien gezeigt wird. Der Aufenthalt auf dem Flugplatz Lielvarde, 50 Kilometer östlich der lettischen Hauptstadt Riga, macht nachdenklich. Und ist spannend.


Ich bin dabei als die Eurofighter-Piloten und -Techniker die Alarmstarts üben. Innerhalb von 15 Minuten nach Alarmierung durch die NATO müssen die Eurofighter gestartet sein. Meist geht es schneller. Besonders spannend auch die Bewaffnung der Eurofighter. Die Bordkanone wird bestückt und Lenkwaffen unterschiedlicher Reichweite werden angebracht. Und ich bin beim ersten Start der Eurofighter dabei.

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“Air Policing Baltikum”


Das sogenannte „Air Policing Baltikum“ gibt es schon seit 20 Jahren. Der Hintergrund: Weil Litauen, Lettland und Estland über keine ausreichende Luftwaffe verfügen, überwachen andere NATO-Staaten den Luftraum. Alle drei Länder haben eine Grenze zu Russland. Und alle drei Länder haben Angst vor einem Überfall Russlands. Sie alle waren einst Teil der Sowjetunion. Und in dieser Zeit siedelte die Sowjetunion zum Beispiel in Lettland ganz bewusst Russen an. Ein Drittel der Bevölkerung ist russischstämmig – gerade in der östlichen Region Lettlands und in der Hauptstadt Riga. Russisch ist als Sprache weitverbreitet. 

 

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert nun schon zwei lange Jahre. Das hat auch das Zusammenleben in den baltischen Staaten erschwert. So leben in Lettland Russen, die die lettische Sprache nicht sprechen.  Doch jetzt verlangt Lettland von den Russen im eigenen Land einen lettischen Sprachtest. Wer ihn nicht macht oder nicht schafft, soll Lettland verlassen. Angespannt auch die Lage in den anderen Staaten. Russland hatte im Februar Estlands Ministerpräsidentin Katja Kallas zur Fahndung ausgeschrieben. 

 

Und in dieser spannungsgeladenen Zeit kommen zum wiederholten Male deutsche Kampfpiloten – wie auch Piloten anderer NATO-Staaten – mit ihren Flugzeugen ins Baltikum, um die Länder zu schützen. Ein deutliches Zeichen. Als Journalist bin ich mir natürlich bewusst, dass auch meine Berichterstattung von der Bundeswehr und der NATO gewünscht ist.

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Die Neuburger Piloten wissen um ihre Verantwortung, wenn sie im baltischen und im internationalen Luftraum unterwegs sind. Das sind keine „Mavericks“ aus „Top Gun“, wie sie Ministerpräsident Markus Söder beim Verabschiedungsappell in Neuburg genannt hat. In der Truppe kann man darüber nur den Kopf schütteln. Diese Piloten gehen sehr ernsthaft ihrer Aufgabe nach, NATO-Staaten zu schützen. Vor allem im internationalen Luftraum über der Ostsee sind Begegnungen mit russischen Militärflugzeugen für die Luftwaffenpiloten Alltag. Hier darf jedes Flugzeug fliegen. Russland nutzt diesen Luftraum zum Beispiel zur Verbindung mit seiner Exklave Kaliningrad zwischen Polen und Litauen. Pilot Holger erzählt im Interview ganz offen von diesen Begegnungen. Zum Beispiel in meinem “Thema des Tages” in BR24:

 https://www.br.de/mediathek/podcast/br24-thema-des-tages/bundeswehr-im-baltikum-an-vorderster-front/2090828

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Die Bundeswehr hat uns in Deutschland lange Jahre nicht wirklich interessiert. Wehrpflicht abgeschafft, bei Personal und Ausrüstung gespart und die Truppe wurde auch nicht wirklich ernst genommen. Doch jetzt ist alles anders. Mit dem Beginn des Krieges von Putin und Russland gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 haben sich die Zeiten geändert. In weiten Teilen der Bevölkerung haben sich das Bewusstsein und auch die Einstellung zur Bundeswehr seitdem gewandelt. Offen wird diskutiert, wie die Truppe gestärkt wird, damit Deutschland endlich eine verlässliche Armee bekommt. Waffenlieferungen an die Ukraine und die Wiedereinführung der Wehrpflicht werden diskutiert. 

Weltgeschehen hautnah

Als ich gerade aus Lettland abgereist bin, veröffentlicht Russland den Mitschnitt einer Konferenz hochrangiger Luftwaffen-Generäle, der Taurus-Abhörskandal. Zwei der abgehörten Generäle kommen genau an diesem Tag nach Lielvarde, um dort mit dem lettischen Verteidigungsminister die deutsche NATO-Mission für die nächsten neun Monate zu starten. Brigadegeneral Frank Gräfe ist auch dabei. Er war von 2013 bis 2015 Kommodore des Neuburger Geschwaders und ist wohl für das Datenleck verantwortlich, wie wenige Tage später Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius bekannt gibt. Frank Gräfe ist den Neuburgern und mir als Journalist bekannt. Weltgeschehen hautnah. Wenn auch nicht gerade so wie man es sich wünscht.


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Ein bild-schöner Jahresrückblick 2022

Abwechslungsreich – das war das Jahr 2022 für die bild-schön medienproduktion. Unsere Heimatregion rund um Neuburg an der Donau rückte dabei in den Mittelpunkt. Die aufwendigste Produktion war der Imagefilm zum 50. Jubiläum des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen. Aus dem Pressetext: “Der Landkreis hat seinen neuen Imagefilm beim Neuburger Filmemacher Axel Mölkner-Kappl in Auftrag gegeben. In dem vierminütigen Film nimmt der Fernsehjournalist die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise durch den abwechslungsreichen Landkreis. So sind darin viele Dörfer und Städte des Landkreises ebenso zu sehen wie das Donaumoos oder die Donauauen beim Schloss Grünau und bei Bertholdsheim. Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises kann man am Arbeitsplatz, bei kulturellen Veranstaltungen im Birdland Jazz Club, beim Neuburger Schlossfest, im Haus im Moos, bei einer Feuerwehrübung oder in den Bildungseinrichtungen am Campus, im Förderzentrum oder der Paul-Winter-Schule erleben. Auch der Schrobenhausener Spargel, das Landratsamt oder Ausflugsziele wie das Urdonautal dürfen in dem Film nicht fehlen.” 

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Und noch ein Film zu den Landschaften des Landkreises.

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Eine Landschaft aus unserem Landkreis – das Donaumoos – und die Debatte ob Photovoltaik-Anlagen zum Moorschutz dienen, hat es sogar in die Tagesthemen geschafft. Außerdem noch mein vertiefter Blog-Beitrag zum Thema.

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Journalistisch-kritisch begleite ich die Entwicklung der großen Verkehrsprojekte in unserer Region: der Ausbau der B16 zwischen Manching und Neuburg, das geplante DHL-Paketzentrum im Landschaftsschutzgebiet bei Weichering und die Auswirkungen auf die Verkehrsentwicklung sowieso die geplante Ostumgehung mit zweiter Donaubrücke durch ein FFH-Schutzgebiet in Neuburg an der Donau. Sollten die Projekte realisiert werden, wird sich die Region dramatisch verändern. Natur, Umwelt, Klimaschutz und Verkehrswende werden bei diesen Projekten aus meiner Sicht übergangen. Trotz dramatischer Klimakrise und Artensterben werden Trassenverläufe durch strenge Schutzgebiete geplant. Alternativen wie der Ausbau des Radverkehrs und des Öffentlichen Nahverkehrs werden völlig vernachlässigt. 

In der BR Abendschau fand unsere Region großes Interesse – seit Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine rückte das Taktische Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg mit seinen Übungen im Pazifischen Raum und der Überwachung der NATO-Außengrenzen in Rumänien in den Blickpunkt. Eine Auswahl der Beiträge in meiner YouTube-Playlist

Es wurde oft gesagt, aber leider ist es wahr: der 24. Februar 2022 hat die Welt verändert, weil Wladimir Putin grundlos und brutal gegen das Nachbarland Ukraine Krieg führt. Ein Besuch 2010 in Odessa am Schwarzen Meer und die Freundlichkeit der Menschen bleibt mir unvergessen. Ebenso auch meine fünf Reisen in Erlangens russische Partnerstadt Wladimir. Meine Ukraine-Playlist u.a. mit einem Besuch bei Theo Waigel und mit seinen Erinnerungen. Außerdem konnte ich Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bei seinem kurzfristigen Besuch an der ungarisch-ukrainischen Grenze begleiten. 

Vor allem waren es die menschlichen Begegnungen, die mich in diesem Jahr begeisterten. Bei der Ausstellungsreihe “unendlich still” des Kunstreferats der Evangelischen Landeskirche auf sechs evangelischen Friedhöfen in Bayern traf ich altbekannte und lernte neue Künstler kennen. Eine tolle Kunstaktion.

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Unter den vielen Begegnungen möchte ich eine herausheben: Ceren Oran, Tänzerin und Choreografin aus München. 1984 in Istanbul geboren, kam sie über Salzburg nach München, wo sie die Tanzszene stärkt und bereichert. So die Begründung der Stadt München, die ihr in diesem Jahr den Förderpreis Tanz zuerkannt hat. Ein kleiner Überblick über ihre Arbeit in einem Beitrag aus der BR Abendschau im August 2022. 

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Ich empfehle meinen YouTube-Kanal mit weiteren Filmen, u.a. dem auch für mich ungewöhnlichen Imagefilm für den Hospziverein Neuburg-Schrobenhausen für weitere Entdeckungen. Oder das Lucia-Konzert des Schwedischen Chores München

Auch 2023 verspricht spannend zu werden. Die Schwerpunkte der nächsten Monate: ich entdecke bei einer abwechslungsreichen Filmreise im Januar Tansania! Im Februar und März dreht sich alles um die Wahl der oder des nächsten Landesbischöfin/Landesbischofs der Evangelischen Landeskirche in Bayern. Und der Frühsommer bringt mich für ein Filmprojekt in die alte Heimat – die Fränkische Schweiz.

Eine phantastische Reise mit Markus Jordan

Einen Menschen über Jahre journalistisch zu begleiten, das liebe ich. Wie zum Beispiel Künstler Markus Jordan aus Ingolstadt. Markus einfach nur als “Künstler” zu bezeichnen, trifft es eigentlich gar nicht. Gelernt hat er einst den Beruf des Schilder- und Lichtreklameherstellers. Davon profitiert er heute noch in seinem Beruf als Requisiteur am Stadttheater Ingolstadt. Und natürlich als Künstler: Licht, ungewöhnliche Objekte und Natureis sind seine Medien. Seine Objekte cool. Derzeit läuft seine Ausstellung “Das Labor”  – bis zum 28. August 2022 im Gewölbe unter dem Zeughaus des Neuen Schlosses in Ingolstadt. Unbedingt hingehen und staunen! Alle Fernsehbeiträge in diesem Blog stammen aus der BR Abendschau. Spannend auch ein Blick auf Markus Seite: https://jordanoptix.de/das-labor

"Das Labor" im Gewölbe unter dem Schloss

Im Sommer 2022 liefert Markus mit dem Labor so etwas wie sein Meisterstück ab. Im Gewölbe unter dem Zeughaus des Ingolstädter Schlosses hat er dafür den perfekten Raum gefunden. Und vom Bayerischen Armeemuseum zur Verfügung gestellt bekommen. Dort hat er ein phantastisches Kunstkabinett geschaffen. Man reibt sich die Augen wenn man in dem Raum die Kunst erlebt, die sich plötzlich in Bewegung setzt oder von den Besucherinnen und Besuchern verlangt sich zu bewegen, zum Beispiel um bei der sogenannten dreidimensionalen Anamorphose “Welt aus den Fugen” den richtigen Standpunkt zu finden – den Punkt, an dem die Welt nicht aus den Fugen gerät. Markus Jordan greift dabei ganz bewusst die Bildsprache von Mary Shelleys Roman “Frankenstein” auf. Denn dieser Roman – die Geschichte ist oft erzählt worden – spielt teilweise in Ingolstadt. Hier gab es die erste bayerische Universität. In diesem Jahr feiert Ingolstadt die Gründung der sogenannten “Hohen Schule” vor 550 Jahren. Und Markus Jordans Labor ist Teil dieses Jubiläumsjahres. 

Seine Idee und sein Wunsch ist es einen dauerhaften Platz für sein Labor zu finden. Er möchte andere Künstler einladen in dieser phantastischen Welt ihre Projekte zu präsentieren. Es geht ihm auch darum einen dauerhaften Ort zu schaffen, an dem Besucherinnen und Besucher von Ingolstadt die modernen Spuren von Frankenstein finden können. Ein solcher Ort fehlt Ingolstadt. Mehr dazu in meinem Beitrag aus der Abendschau vom 1. Juli 2022.

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Ein riesiger Fundus vom Schrottplatz

2019 stellte er einen Teil der Ausstattung des Labors bereits in Neuburg in der Städtischen Rathausgalerie aus. Damals durfte ich auch einen Blick in seine Werkstatt werfen, sein “Labor” wenn man so will. Markus bedient sich auf Schrottplätzen an dem, was von unserer technischen Gesellschaft übrig bleibt. Sein Fundus ist riesig.

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Einblicke und der Beitrag zur Neuburger Ausstellung. 

Mit dem Eliminator 600 fing alles an

Wie schnell die technische Entwicklung zum Beispiel im Bereich des Lichts voranschreitet, zeigt sich in meinem ersten Beitrag über Markus im Dezember 2010. Damals fuhren wir in eiskalter Nacht durch Ingolstadt und mit seinem “Eliminatior 600” leuchtete Markus Gebäude und Räume spektakulär aus. Damals brauchte man noch einen Generator für den Strom – heute in der Zeit der LEDs reichen oft leistungsstarke Akkus aus. In dem Beitrag sehen die Ingolstadt-Kenner auch, wie stark sich das Areal rund um den Kavalier Dalwigk in den letzten Jahren verändert hat. 

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Eiskalt

Markus liebt das Spiel mit dem Licht und mit Natureis – im idealen Fall verbindet er beides. Im Winter 2011/12 war es richtig kalt und auf den Seen der Region bildete sich dickes Natureis. Das schnitt Markus mit der Motorsäge heraus und fertigte daraus mit Hilfe anderer Künstler auf dem Ingolstädter Paradeplatz Eisskulpturen. Hier zeigt sich sein großes künstlerisches Geschick. Und natürlich wurden die Skulpturen wieder spektakulär ins Licht gerückt. 

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Vereiste Kulissen des Stadttheaters

Und auch im Winter 2020/21 war es mal wieder richtig kalt. Mit Unterstützung von Knut Weber, dem rührigen Intendanten des Stadttheaters Ingolstadt konnte Markus Jordan im Februar 2021 vor der Fassade des Stadttheaters seine eiskalte Kunst installieren. Dafür nahm er unter anderem Teile von Kulissen aus vergangenen Inszenierungen des Stadttheaters und besprühte sie mit Hilfe von Freunden nächtelang mit Wasser. Bizarre Formen entstanden.

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Das künstlerische Schaffen von Markus Jordan ist vielfältig und schwer in Worte zu fassen. Man muss es erleben. Markus Jordan und sein unermüdliches Engagement und seine Kraft sind eine große Bereicherung für Ingolstadt. Ihm kann man nur wünschen, dass die Stadt ihrem Kulturförderpreisträger von 2021 den künstlerischen Raum einräumt, den er verdient hat. 

Ein kunstvolles Jahr – mit Christo zum Finale

2021 war für mich ein Jahr der Kunst. Es hat mir viele Begegnungen mit spannenden Künstlerinnen und Künstlern und mit ihrer Kunst beschert. Dafür bin ich sehr dankbar. Kunst macht Spaß und regt an – zum Nachdenken, zur Kreativität und Kunst erweitert den Horizont. 

Der Höhepunkt im September in Paris das letzte Projekt des verstorbenen Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude: “L’ Arc de Triomphe, Wrapped”. Nach dem Besuch beim Aufbau Anfang September konnten wir schließlich das fertige Werk erleben – und wie!

Aus jeder Perspektive ein neues Erlebnis

Beeindruckend in vielerlei Hinsicht. Aus jeder Perspektive und zu jeder Tageszeit und bei wechselndem Tageslicht jedes Mal ein neues Erlebnis. Sechs Millionen Menschen haben nach Angaben der Christo and Jeanne-Claude Foundation zwischen dem 18. September und 3. Oktober den verhüllten Triumphbogen besucht. Wir waren an zwei Tagen gleich mehrfach dort und konnten jedes Mal etwas Neues entdecken. 

Und das Konzept des Künstlerpaares macht auch dieses Mal “hautnahe” Erlebnisse möglich. Jede Besucherin und jeder Besucher kann dem Werk so nahe kommen, wie er oder sie möchte. Man darf den silbernen Stoff aus deutscher Fabrikation – 25.000 Quadratmeter – anfassen. Ihn erleben und auch ein Stück mitnehmen. Denn die vielen freiwilligen Helfer, sogenannte Monitore, verteilen den Stoff. Wir treffen dank des Tipps eines Freundes Klaus Naumann aus München, der auch bei diesem Projekt mithilft. Er kann uns viel über die verpackten Kunstobjekte erzählen. Und wieder einmal begegnen wir dem Münchner Galeristen Holger Weinstock, der mit Besuchergruppen aus München nach Paris reist. Im Beitrag für die BR Abendschau sind sie alle dabei.

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Der Kunst aufs Dach steigen

Und der Arc de Triomphe macht noch ein besonderes Erlebnis möglich. Man kann auf sein Dach steigen und der Kunst dort noch näher sein. Wir dürfen über den Stoff laufen und zugleich auch noch herrliche Ausblicke auf Paris genießen. 

Mit dem Arc de Triomphe sind die spektakulären Christo-Projekte in Europa zu Ende. Eventuell gibt es noch eines in Abu Dabi. Zu meinen Beiträgen zu den Christo Projekten gibt es eine YouTube-Playlist.

Und so endet im September ein für mich spektakuläres Kunstjahr. Begonnen hat es mit der “Eisigen Kunst” von Markus Jordan vor dem Stadttheater Ingolstadt. Im Februar darf ich den bekannten Holzbildhauer Andreas Kuhnlein zuhause in Unterwössen besuchen und seine Skulpturen bei Kunstgottesdiensten erleben. Im März besuche ich das Leuchtenfeld von Künstler Markus Heinsdorff im Innenhof von Schloss Blumenthal bei Aichach. Gefertigt aus Schwimmwesten machen die Leuchten auf das Schicksal von Bootsflüchtlingen aufmerksam. Auf der Landesgartenschau in Ingolstadt lernte ich die Bildhauerin Christine Perseis kennen. Sie hat das Objekt “The Mirror – der Spiegel” geschaffen – mein persönliches Highlight auf der Landesgartenschau, das dort auch in Zukunft erhalten bleibt. Und durch eine gute Fügung – es gibt keine Zufälle – kann ich Christine auch in ihrem Atelier am Mondsee in Österreich besuchen, genauso wie die 80jährige österreichische Fotokünstlerin Inge Dick. Sie portraitiere ich für das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt. Ihr habe ich in diesem Blog einen eigenen Artikel gewidmet.

Viele der Kunstfotos aus diesem Atelier sind im “bild-schön Kalender 2022” verewigt. Bei Bedarf bitte melden. 

Und auch das Jahr 2022 startet kunstvoll: für das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt und das Neue Museum Nürnberg darf ich Künstler/innen und neue Ausstellungen im Film vorstellen. 

Hier noch zwei kleine Portraits der beiden Künstlerinnen vom Mondsee.

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