Umzug

Angenommen Audi will sich in Ingolstadt erweitern, doch der Platz auf dem eigenen Gelände reicht nicht mehr. Audi gedenkt deshalb die halbe Innenstadt umzusiedeln. Rathaus, Theater, das Münster, einige historische Gebäude – dazu einige tausend Bürger und ihre Häuser. Na klar macht die Stadt da mit, denn ohne Audi wäre sie ja nichts!

Vermutlich übersteigt diese Idee unsere Vorstellungskraft. Nicht so in Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens auf einer Fläche halb so groß wie die Niederlande. Mit dem kleinen Problem dass der größte Teil der Stadtfläche Natur ist und genau dort, wo die Minengesellschaft LKAB ihr Eisenerz abbaut, der Stadtkern liegt. Deshalb hat LKAB, ohne die es die Stadt wohl gar nicht gäbe, den Wunsch geäußert, den Stadtkern umzusiedeln, um noch weiter Eisenerz abbauen zu können. Klar: ohne die LKAB und das Eisenerz wäre Kiruna allenfalls ein Nest. Also haben die Stadt und der staatliche Konzern einen Vertrag geschlossen. Alles was auf dem Foto und dem Plan innerhalb der roten Linie liegt, wird umgesiedelt. Rathaus, Kirche, Krankenhaus, 6000 Menschen und ihre Häuser. Das soll eine Menge Geld kosten – bis zu 24 Milliarden Schwedische Kronen!

 

Das Projekt hat schon begonnen. Eine neue Eisenbahnlinie wurde gebaut, Architektenwettbewerbe ausgeschrieben und abgeschlossen. Im neuen Stadtzentrum soll bereits ab 2017 das neue Rathaus mit dem Turm des alten Stadthauses stehen, der eine Art Wahrzeichen von Kiruna ist.

Kiruna begrüßt mich heute mit freundlichem Wetter und angenehmen Temperaturen. Das war nicht immer so. Danach geht es weiter Richtung Abisko Nationalpark.

2 Antworten auf „Umzug“

  1. in kiruna war ich mal im winter für eine woche.
    da ist es max 2 stunden hell am tag, aber da alles verschneit ist, auch nie richtig dunkel.
    war sehr schön.

  2. Im Sommer ists das Gegenteil: es wird gar nicht mehr dunkel. Auch jetzt noch, wenn die Mitternachtssonne offiziell schon wieder vorbei ist. Es dämmert jetzt ein paar Stunden zwischen Sonnenunter- und -aufgang!

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