Mit dem Hopfen durchs Jahr

Ohne Hopfen kein vernünftiges Bier! Deshalb hat die bild-schön medienproduktion das Jubiläumsjahr 500 Jahre Reinheitsgebot zum Anlass genommen, 2016 den Hopfen zu begleiten. Seit dem Winter waren wir immer wieder in den Hopfengärten der Familie Zandl in Weichenried bei Hohenwart/Landkreis Pfaffenhofen unterwegs – bis zur Ernte Anfang September.

Auf mehr als 30 Hektar baut die Familie in ihren Hopfengärten unterschiedliche Hopfensorten an. Hopfen ist eine arbeitsreiche Sonderkultur, die freilich in guten Jahren auch einen gute Ernte und einen ordentlichen Ertrag für die Hopfenpflanzer bedeutet. Und 2016 war glücklicherweise ein gutes Hopfenjahr; die Bauern brauchten das nach der sehr schlechten Ernte 2015 allerdings auch. Hans Zandl, den ich mit der Kamera begleiten durfte, handelte nach der Ernte 2015 für die nächsten Jahre einen Vertrag mit einem ordentlichen Preis aus.

Das Anbaugebiet in der Hallertau ist das größte der Welt. Knapp 1000 Hopfenpflanzer gibt es dort noch. Auch in diesem Jahr haben einige Familien den arbeitsintensiven Anbau für immer aufgegeben. Die verbleibenden Hopfenpflanzer hingegen bewirtschaften immer größere Fläche. Das ganze Jahr über gibt es in den Hopfengärten etwas zu tun. Es beginnt mit dem Spannen der Drähte für die Hopfenpflanzen im Herbst und Winter. Und wenn die Pflanzen dann ab März wachsen, müssen sie immer wieder angedreht werden, das heißt so in die Drähte gedreht werden, dass sie ordentlich wachsen. Immer wieder müssen die Pflanzen gespritzt werden, da die Monokulturen anfällig für Schädlinge sind. Bis in sieben Meter Höhe wachsen die Pflanzen. Entscheidend sind die Monate Juli und August, da muss es warm aber nicht zu heiß und feucht sein. So wie in diesem Jahr.

Und wozu braucht man jetzt eigentlich den Hopfen? Bier ist ein „mäßig vergorenes Getränk mit Getreide als Basis“, heißt es. Und darin hat der Hopfen zwei Bedeutungen: „Ein derartiges Bier hatte einen unausgeprägten, faden Geschmack und schrie geradezu nach einem Gewürz. Und dieses Gewürz sollte das Getränk vor allzu schnellem Verderb schützen. Beide Ziele gelangen mit dem Zusatz von Hopfen am besten.“

 

 

Sommerkino

Die bild-schön medienproduktion gönnt sich eine kleine Sommerpause und bietet in dieser Zeit ein Sommerkinoprogramm. Wir zeigen ausgewählte Produktionen der letzten Wochen:

Das Hopfenjahr

500 Jahre Reinheitsgebot – die bild-schön medienproduktion hat das Thema zum Anlass genommen, 2016 den Hopfen zu begleiten. Ein Jahr in den Hopfengärten der Familie Zandl in Weichenried bei Hohenwart/Landkreis Pfaffenhofen.

Ein neuer Rollrasen für den FC Ingolstadt

Kurz vor Beginn der Bundesligasaison hat der FC Ingolstadt den gesamten Rasen im Stadtion ausgetauscht. Innerhalb von wenigen Tagen wird der alte Rasen entfernt, frische Erde aufgetragen, der neue Rasen in Waidhofen bei Ingolstadt geerntet bzw. abgeschält und dann an zwei Tagen im Stadion neu verlegt. Der Rollrasen macht’s möglich. Und die bild-schön medienproduktion hat in Abstimmung mit dem Tower des Flughafens Manching dreimal die Drohne zum Einsatz gebracht – für beeindruckende Bilder:

„Kampfjet trifft Oldtimer“

Die bild-schön medienproduktion unterstützt die Stiftung „FÜR NEUBURGER“ bei der Aktion „Kampfjet trifft Oldtimer“ beim  Taktischen Jagdgeschwader 74 in Neuburg mit Fotos und einem Film.

Neuburger Sommerakademie

Wir haben den erstmals angebotenen Steinbildhauerkurs bei der 38. Neuburger Sommerakademie für das BR Fernsehen begleitet und Impressionen vom umfangreichen Programm eingefangen:

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau/neuburg-sommerakademie-steinbildhauserkurs-100.html

Dinopark Denkendorf

Und dann haben wir für das BR Fernsehen den neuen Dinopark schon vor der Eröffnung besucht: „Auf den Spuren der Dinosaurier können ab Donnerstag, 25. August die Besucher im Dinopark in Denkendorf wandeln. Die privaten Betreiber erwarten rund 100.000 Besucher pro Jahr und verfolgen mit dem Dinopark einen hohen Anspruch. Zwar schwimmen auch sie auf der Dino-Welle, doch wollen sie auch Wissen über die Dinosaurier vermitteln. Dafür wurden von einem Paläontologen 20 Führer ausgebildet, die die Besucher auf Wunsch begleiten.

Auf einem eineinhalb Kilometer langen Waldpfad kann man die Erdgeschichte erkunden. Beginnend vom Ursprung des Lebens im Wasser sind zahlreiche lebensechte Dinosaurier zu sehen. So gibt es einen vier Meter hohen und 13 Meter langen T-Rex und – als größtes Einzelstück – einen 27 Meter langen und 13 Meter hohen Brachiosaurus. Anschließend können die Besucher selber nach Fossilien suchen und in einem Ausstellungsgebäude den ältesten weltweit gefundenen Urvogel Archaeopteryx bestaunen. Er wurde 2010 nur wenige Kilometer entfernt von Denkendorf gefunden und gehört einem Privatsammler. “

 

 

 

Finito floating piers

Jetzt ist Schluss! Finito! Die „floating piers“ von Christo werden seit heute wieder abgebaut. So ein Aufwand für nur 16 Tage könnte man sich fragen. Aber gerade das ist ja der Reiz der Kunstwerke von Christo und seiner Frau Jeanne-Claude. Sie sind nur von kurzer Dauer und leben danach in der Erinnerung weiter – freilich auch in Millionen von Fotos und Videos – einige davon auf dieser Seite und in den anderen Einträgen von unserer Reise an den Lago d’iseo.

Eine sehr treffende Bilanz zieht der Berliner Tagesspiegel:

http://www.tagesspiegel.de/kultur/christos-floating-piers-ornament-ist-masse/13819222.html

Zitat aus dem Beitrag von Peter von Becker:

„Allein, die Magie ertrinkt in der Masse. Sie bildet das beherrschende Ornament. Die Piers sind von frühmorgens bis fast Mitternacht geflutet von den unermüdlich an- und abströmenden Menschen. Danach wird die Anlage entgegen der ursprünglichen Absicht bis zur Morgendämmerung geschlossen. Tagsüber aber wirken die 16 Meter breiten Stege nun nicht mehr als leuchtende Wasserwege, sondern wie eine überwiegend schwarze Ameisenstraße. Das Werk verschwindet fast unter seinen Betrachtern, und der Mitwirkende wird vom freien Flaneur zum Herdentier. Es ist das Paradox der Eventkultur, wenn sie ein Opfer des eigenen Erfolges wird.

Trotzdem haben die „Floating Piers“ auch ihr Wunder: Das größte Kulturereignis dieses Sommers gleicht einem riesigen, merkwürdig ruhigen Volksfest, trotz Hitze, Fülle, Verkehrschaos im Umland. Es gibt keine Musik, keine Lautsprecher, alles wirkt sanft, eine friedlich hin- und herwogende Völkerwanderung, alle Weltsprachen hört man hier (viel Deutsch, viele Christo-Fans auch aus Berlin), aber das ist nur ein Summen, manchmal unterbrochen vom Gebrumm der Hubschrauber, die in den Lüften wachen, oder einer schnatternden Entenmutter, die ihren Küken zuzurufen scheint: „Lasst euch nicht stören, die spinnen ein bisschen, die Menschen!““

 

Mit 500.000 Besuchern hatten Christo und sein Team gerechnet. Am Ende waren es knapp 1,3 Millionen Menschen, die über die „floating piers“ gewandelt sind. Auch wir waren dabei, wie auch viele unserer Freunde und Bekannten, die wir zum Teil angestiftet haben, dorthin zu reisen. „Jedes Projekt ist ein Teil unseres Lebens und etwas, was wir niemals vergessen werden“, sagt Christo. Er und seine 2009 verstorbene Frau Jeanne-Claude versuchten seit 1970 die „floating piers“ zu realisieren. Zum Abschluss des Projekts sprechen die Organisatoren von mittlerweile 18 Millionen Euro Kosten, die fast ausschließlich von Christo finanziert wurden. Dazu gehört auch, das Kunstwerk wieder komplett zu entfernen: 220.000 Plastikcontainer, 100.000 Quadratmeter Nylonstoff und 200 5,5 Tonnen schwere Anker unter Wasser. 1000 Menschen waren an dem Projekt beteiligt.

Es war das erste Projekt nach dem Tod von Jeanne-Claude. Christo, so heißt es in der abschließenden Pressemitteilung wird sich jetzt zwei Projekten widmen, die er mit Jeanne-Claude begonnen hat: „The Mastaba, Project for the United Arab Emirates“ (begonnen 1977) und „Over the River, Project for the Arkansas River“ (begonnen 1992).

Was bleibt? Die Erinnerung an ein wunderbares Projekt, das – und das ist vielleicht die wichtigste Leistung von Christo – die Menschen glücklich gemacht hat. Außerdem haben viele Menschen eine neue Region Italiens entdeckt, die zu Unrecht im Schatten des Gardasees liegt. Wir werden dorthin sicherlich zurückkehren – auch ohne die konkrete Kunst aber mit der Erinnerung daran.

Hommage an den Auwald

Die Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt sind ein Glücksfall. Vor wenigen Jahren wurden sie wieder zum Leben erweckt, weil durch so genannte „Ausleitungsbauwerke“ viel Wasser aus der Donau in den Auwald geleitet werden kann – immer dann wenn, wie in den letzten Wochen, die Donau Hochwasser führt. So haben wir in Neuburg ein Naturparadies geschenkt bekommen. Wenn ich in den weitläufigen Auwald gehe, dann finde ich dort mein Stück Schweden vor der Haustür. Unberührte Natur, ungezählte Motive. Mehrfach habe ich über den Auwald berichtet. So auch in diesen Tagen zum 10. Geburtstag des Aueninstituts:

„Die Wissenschaftler des Instituts begleiten die Entwicklung der Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt. Das Aueninstitut ist aus einer Kooperation zwischen dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt entstanden. Am Freitag und Samstag (24./25.06.16) wird das Jubiläum mit einem offiziellen Festakt, Exkursionen in den Auwald und einem Fest für die Bürger gefeiert.

Unser Beitrag in der Abendschau:

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau-der-sueden/tag-der-donau-102.html

Gegründet wurde das Aueninstitut im Schloss Grünau bei Neuburg, um die so genannte Dynamisierung der Donauauen wissenschaftlich zu begleiten. Einst hatte der Mensch durch die Begradigung der Donau und den Bau von Deichen den wertvollen Auwald von der Wasserzufuhr weitgehend abgeschnitten. Für rund sieben Millionen Euro wurden deshalb unter anderem so genannte Ausleitungsbauwerke an der Donau errichtet, mit denen bei Hochwasser der Auwald ökologisch geflutet werden kann. Seit der Einweihung der Bauwerke 2010 wurde der Auwald 15 mal gezielt geflutet, zuletzt bei dem zurückliegenden Hochwasser der Donau. Charakteristisch für Auwälder ist der im Jahresverlauf wechselnde Wasserstand. 

Unter der Leitung von Prof. Bernd Cyffka vom Lehrstuhl für Angewandte Physische Geographie erforschen die Wissenschaftler wie sich Landschaft, Flora und Fauna durch die ökologischen Flutungen verändern. So haben sich seltene Rote-Liste-Arten wie Wasserfenchel oder Schlammling wieder in den Auen ausgebreitet. Baumarten, die im Auwald nicht heimisch sind, sterben durch den hohen Wasserstand ab. Das ist von den Wissenschaftlern gewollt, denn so entsteht Totholz in dem Spechte, Fledermäuse und Insekten heimisch werden. Auch die Fische sind in den Auwald und seine Gräben zurückgekehrt. Charakteristisch ist laut Prof Cyffka der wechselnde Wasserstand, die so genannte Auendynamik. In den so genannten Wechselwasserzonen gibt es an Hängen Erosion. Für Eisvogel und Uferschwalbe entstehen neue Brutmöglichkeiten. Die Forschungen gehen auch in Zukunft weiter, denn manche Veränderungsprozesse im Auwald dauern sehr lang.“

Und einige Impressionen vom illuminierten Auwald 2015: